TTKV Osterode: Einstimmiger Auflösungsbeschluss

Delegierte votierten einstimmig für Auflösung des Kreisverbandes Osterode

Text und Foto von Robert Koch, Pressewart TTKV OHA

TTKV OHA AufloesungAm Mittwoch, dem 23. August 2017, endete in Hattorf am Harz die 69-jährige Geschichte des Tischtennis-Kreisverbandes Osterode am Harz. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Landgasthof Trüter, zu der der Kreisvorsitzende Stephan Tröh eingeladen hatte, votierten die anwesenden Delegierten einstimmig für den Antrag des Vorstands, den Kreisverband aufzulösen. Eine Überraschung war die Entscheidung nicht, schließlich wurden die sportliche Organisation und die Rechte und Pflichten gegenüber dem TTVN bereits vor drei Jahren an den im Januar 2014 gegründeten Regionsverband Südniedersachsen übertragen, der die Vereine der Kreisverbände Osterode, Göttingen und Northeim-Einbeck umfasst. Eine echte Funktion hatte der Kreisverband daher nicht mehr, wurde zunächst aber für eine Übergangsphase noch weitergeführt.

Die im November 2016 vollzogene politische Kreisfusion der Landkreise Osterode am Harz und Göttingen zum neuen Landkreis Göttingen lieferte den Anlass, die Auflösung des Kreisverbandes zu forcieren. Die spannendste Frage bei der Versammlung war, ob denn genügend Stimmberechtigte erscheinen würden. Das war der Fall, denn von den 19 im Kreisverband verbliebenen Vereinen waren 16 durch Delegierte vertreten. Insgesamt wurden so 31 Stimmen erreicht, maximal wären 35 möglich gewesen. Entsprechend wurden die satzungsgemäß für die Auflösung notwendigen Zweidrittel problemlos erreicht. Unter den Augen früherer Vorstandsmitglieder und Funktionäre, die als Gäste anwesend waren, dauerte es letztlich weniger als eine Stunde, dann war der Tischtennis-Kreisverband Osterode Geschichte.

Emotionslos ging die Auflösung angesichts der 69-jährigen Geschichte des Kreisverbands nicht vonstatten. "Mir fällt das schwer heute", bekannte Ralf Kellner, der insgesamt 39 Jahre als Vorsitzender, stellvertretender Vorsitzender, Pressewart und Schriftführer im Vorstand tätig war. Der 2013 zum Ehrenvorsitzenden ernannte Herzberger gab den Anwesenden einen Einblick in die lange Tradition des Kreisverbandes. Gegründet wurde der Kreisverband 1948. Erster Vorsitzender war der Bad Lauterberger Friedrich Lange. Zu Spitzenzeiten waren mehr als 1.750 Tischtennisspieler unter dem Dach des Kreisverbands zu Hause, aktuell sind es immerhin noch 18 spielbereite Vereine mit rund 1.140 Aktiven. Die im Osteroder Kreisverband vertretenen Vereine beschränkten sich bei weitem nicht auf Clubs aus den Orten des jetzigen Altkreises. Bis zur Kreisreform 1972 spielten zum Beispiel die Oberharzer Teams aus Braunlage, St. Andreasberg oder Clausthal-Zellerfeld im Kreisverband Osterode. Genauso waren Clubs aus dem heute im Landkreis Northeim gelegenen „Alten Amt“ im Kreisverband vertreten, während traditionsreiche Tischtennis-Standorte wie Gittelde erst spät, nämlich 1973, aufgrund der kommunalen Reformen zum Kreisverband stießen.

Von den elf Gründungsvereinen war einzig der TTC Grün-Weiß Herzberg seit 1948 stets mit Mannschaften vertreten. Ähnliche Kontinuität weißt der TTC Grün-Weiß Hattorf auf, der ein Jahr später, 1949, hinzustieß. "Andere Urgesteine sind Förste, Osterhagen, Hörden oder Wulften, die mehr als 60 Jahre lang Teams stellten", berichtete Kellner. Bei den Titeln, so ergab sein Blick in das Archiv, liegt Hattorf auf Platz eins. Kurz sacken lassen musste auch Stephan Tröh die Abstimmung. "Das ist schon einschneidend, aber auch der richtige Schritt", sagte der seit 1983 im Kreisverband Tätige, der seit 2003 den Kreisvorsitz inne hat. Zusammen mit Kellner wurde er von der Versammlung mit der rechtlichen Liquidation beauftragt. "Es war eine große Freude, dem Kreisverband vorstehen zu dürfen. Ich bin mir sicher, dass wir uns am Rande der Bande sehen werden", so Tröh in seinem Schlusswort.